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Mit offenen Augen

von Jakub 7. Oktober 2024

Eine Fotoreportage über den Alltag in Wien. In diesem Artikel nimmt Jakub uns auf eine fotografische Reise durch sein Auslandsjahr in Wien und seine Foto-Inspirationen mit.  

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Staatsoper, Wien​

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Erste Bim, umsteigen, zweite Bim, Arbeitszeit, Mahlzeit mit Mitarbeitern, die gleiche Reise zurück nach Hause, sich erholen, schlafen und alles wieder von vorne am nächsten Tag - häufig bemerken wir nicht, wie schnell das Leben verlaufen kann. Manche sagen, dass Meditieren oder Sport zu treiben eine gute Lösung sind, um das Tempo des Lebens zu reduzieren - bei mir geht das so nicht. Jedoch ist die Lebenstempobremse für mich die Fotografie. Es gibt etwas Unbeschreibliches, die diese Kunstform in mir verursacht, das einfach mein Gehirn ausschaltet. Während meines Auslandsjahres in Wien erlebte ich viele Situationen, die ziemlich stressig waren. Was mir am besten geholfen hat, um mich wieder zu erholen, war einfach ein Spaziergang durch die Straßen der Stadt mit der Kamera in meiner Hand.

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​Straßenbahnhaltestelle Siebensterngasse

Diese Straße kenne ich in- und auswendig. Die Linie 49 fuhr hier durch zu meiner Station – Westbahnstraße.

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Volkstheater, Ring. D-Wagen

Hier bin ich meistens in den D-Wagen Richtung Absberggasse umgestiegen.

 

Inspirationen aus den Bezirken

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Was meine Fotographie wirklich beeinflusst, ist der Alltag und die Handlung von unbekannten Menschen, die durch die Straßen gehen. Für mich hat jeder Ort oder Bezirk in der Stadt seine eigene Persönlichkeit, die man nie woanders in einer Stadt finden kann. Wien ist besonders reich an Orten, die sehr unterschiedlich voneinander sind. Neubau mit vielen großartigen Lokalen, in denen interessante aber manchmal anmaßende Menschen sitzen oder die Kunsthäuser, die Nachbarn mit vielen Fotolabors sind. Nach einem kurzen Spaziergang durch den 7. Bezirk erreicht man den hektischen Westbahnhof, von wo aus die S-Bahn nach Penzing fährt - da vergisst man den Rummel der Stadt und plötzlich geht die Grenze über nach Niederösterreich.

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Chaos oder Ruhe?

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Wien war eine Überraschung für mich – manchmal habe ich vergessen, dass ich in einer Hauptstadt lebte. Auf der einen Seite gibt es den Ring, auf dem viel los ist; Demos, Rettungswagen, die hin und her fahren oder die Stimme eines Musikanten, die sich mit dem Klingeln der Bims bei der Oper oder am Karlsplatz mischt – Wien hat alles, was man braucht, um eine Hauptstadt zu sein. Jedoch zwingt etwas den Menschen eine U-Bahn zu nehmen und plötzlich schließen sich die Türen des Zuges, nächste Station Stephansplatz, die durch die Arbeit überlastete Menschen stürmen herein, man denkt „Gott sei Dank, die Touristen sind noch nicht da“. Nach einem kurzen Wimpernschlag merkt man, dass der Zug schon an der Endstation angekommen ist. Wo bin ich? Ist das noch Wien? Wie kann eine Stadt gleichzeitig so chaotisch und ruhig sein? Vielleicht nehme ich meine Kamera raus, ich weiß nicht, ob ich hier irgendwann wieder hierher komme.

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Naschmarkt

Obwohl das ein touristischer Hot-Spot ist, fand ich ihn einen farbigen Ort voller interessanter Menschen.

 

Hinblick in der Zukunft

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Diese Auslandsjahrerfahrung war die größte persönliche Reise meines Lebens – insbesondere, als Kunst auch eine Form von der Meditation ist. Durch das Leben mit offenen Augen zu reisen ist mein Ziel. Zwischen dem letzten Jahr meines Studiums und nicht genug Freizeit, plane ich in dem kommenden Monat zurück nach Polen zu reisen und ein Fotoprojekt über meine Kindheit in meiner Heimstadt anzufangen.

 

 

 

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Währinger Straße, Noodleking

Die Essenslokale in der Währinger Straße oder in der Nähe vom Servitenviertel sind für mich besonders denkwürdig.​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​

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Über den Autor

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Jakub ist ein zweiundzwanzig Jahre alter Student aus Przemysl, Polen. Er studiert Politikwissenschaften mit Germanistik an der Universität Liverpool und ist gerade aus seinem Auslandjahr in Wien zurückgekommen.

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