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Fühlst du dich durch den Brexit in die Enge getrieben? Du bist nicht allein.

von Grace, Oktober 2024

Wenn man als Brite nach Europa reist, kann man sich sehr entblößt fühlen. Jetzt stehen sie beim Schalter für „Alle Pässe“ bei der Ausreise aus dem Schengen Raum mit ihrem blauen Pass. Die meisten Briten können sich noch an die Zeit erinnern, als sie keine Reisepassstempel in ihrem Pass bekommen haben.

Image by Jannes Van den wouwer

Die jungen Briten werden wahrscheinlich noch viel länger warten müssen, bevor Sie ohne Umstände in der EU länger als 90 Tage studieren, leben und arbeiten können.

 

Jetzt sind sie gezwungen, zehn Minuten (oder länger) in einer Schlange zu verbringen. Die meisten Leute, vor allem ich, überprüfen verzweifelt ihren Reisepassstempel, um so zu kontrollieren, ob die 90/180- Tage-Regel eingehalten wird. Eine unnötige Belastung, die vor kaum einem Jahrzehnt leicht vermieden werden können hätte. Das Schlimmste ist, dass wir zur Zeit des Brexit Referendums nicht alt genug waren, um diese Entscheidung zu treffen. Viele Menschen, die für den Austritt aus der EU gewählt haben, sind inzwischen gestorben.

 

Seit dem Brexit-Referendum sind viele Jugendlichen aus dem Vereinigten Königreich von Arbeitsmöglichkeiten ausgeschlossen. Für die meisten europäischen Länder ist das Verfahren zur Beantragung von Aufenthaltsgenehmigungen und Visa ist bürokratischer geworden. Zum Beispiel, wenn du eine Aufenthaltsgenehmigung oder ein Visum in Österreich beantragen möchtest, musst du mindestens 1000-2000 Euro auf deinem Bankkonto haben.

 

Wirtschaftliche Kluft

 

Dies ist für viele Familien nicht möglich, ganz zu schweigen für junge Menschen, die vom Mindestlohn leben. Dies und das Fehlen des höheren Sprachunterrichts an den Schulen im Vereinigten Königreich lässt das Arbeiten und Leben in Europa noch unerreichbarer erscheinen. In Europa zu arbeiten und zu leben ist für die Mittelschicht des Vereinigten Königreichs seit Jahren ein wichtiger Übergangsritus. Als Großbritannien noch in der EU war, gab es auch viele Stipendien und Unterstützung für Menschen aus ärmeren Familien, zu helfen die in Europa studieren möchten. Das ist für viele Menschen ein großer Nachteil und verringert die Gelegenheit, die über ein geringeres Einkommen verfügen in Europa. Während die Mittelschicht vielleicht das Geld hat, um Ersteres nachzuweisen, nämlich, dass sie über die Mittel zur Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung eines Visums verfügt und zweitens einen zweiten Reisepass zu beantragen, kämpft die Arbeiterklasse damit, das Geld für ihr tägliches Leben zu finden, geschweige denn in ein neues Land zu emigrieren. Dies führt zu einer noch größeren Kluft zwischen der Arbeiterklasse und der Mittelschicht.

 

 

Hoffnung auf die Zukunft?

 

Die britische Regierung und Europäische Kommission haben kürzlich die Vorschlagsentwürfe für das Jugendmobilitätsprogramm erschaffen. Dieses ermöglicht es UK und EU- Bürgern zwischen 18 und 30 Jahren in der EU oder im Vereinigten Königreich bis zu vier Jahre lang zu arbeiten oder zu studieren. Solange Sie über die finanziellen Mittel verfügen, um sich selbst zu versorgen. Als ein Inhaberin eines britischen Reisepasses ohne direkte familiäre Bindungen zu Europa, muss ich über weitere bürokratische Hürden springen. Sei es, dass ich mehr Formulare ausfüllen muss, das Geld auftreiben oder eine Krankenversicherung abschließen muss. Glücklicherweise bin ich privilegiert, denn ich werde sowohl eine Hochschulbildung absolviert haben, die mir beim Reisen helfen kann als auch die finanzielle Unterstützung. Dies ist erschöpfend, aber nicht unmöglich. Leider können diese Anforderungen für viele Menschen eine Falle darstellen, wenn sie das Land verlassen wollen.

 

Der britische Premierminister Keir Starmer, hat öffentlich gesagt, dass es „keine Rückkehr zur Freizügigkeit“ geben wird (Observer Editorial, 2024). Die jungen Briten werden wahrscheinlich noch viel länger warten müssen, bevor Sie ohne Umstände in der EU länger als 90 Tage studieren, leben und arbeiten können.

Quellen

Observer Editorial (2024). The Observer view: youth mobility must be part of post-Brexit reset. [online] the Guardian. Verfügbar auf: https://www.theguardian.com/commentisfree/2024/sep/29/the-observer-view-youth-mobility-must-be-part-of-post-brexit-reset [Letzter Zugriff am 12 Okt. 2024].

 

 

Über die Autorin

Grace Carey ist eine Studentin an der Universität Liverpool und studiert Archäologie mit Deutsch. Sie musste vier Monate auf die Genehmigung ihrer Aufenthaltsgenehmigung warten, bevor sie mit der Arbeit für ihr Auslandsjahr in Wien beginnen konnte. Das hat sie zu diesem Artikel inspiriert.​

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